Warum Katzenschutz?

Sollten Sie jemals die Geburt von Katzenwelpen miterlebt haben, oder deren erste Essversuche, dann wissen Sie schon, warum! Die Katze gilt nicht umsonst als beliebtestes Haustier in unseren Lande - unser Ziel ist, dass dies auch so bleibt. Denn der Anblick und der Geruch von streunenden, von Revierkämpfen gezeichneten Katzen und Katern will so gar nicht in unser Bild vom zahmen Schmusetiger passen.
Dieses Ziel versuchen wir durch verschiedene Schwerpunkte unserer Tätigkeiten zu erreichen:

Die naheliegendste Aufgabe ist natürlich, die Kastration wilder Katzen und Kater. Dieser kleine, aber wichtige Eingriff, dient nicht nur der zentralen Aufgabe, die unkontrollierte Vermehrung ganzer Katzenrudel zu vermeiden, er hat auch den Nebeneffekt, dass die Verbreitung ansteckender, teilweise tödlicher Krankheiten erheblich eingeschränkt wird, da sich diese Krankheiten bei Revierkämpfen und der Fortpflanzung verbreiten. Kastrierte Kater fangen zwar sehr wohl noch Mäuse und anderes Kleintier (wer anderes behauptet, hat schlichtweg keine Ahnung), aber das Revierverhalten wird deutlich eingeschränkt. Nach der Kastration - dies geschieht oft in finanzieller Zusammenarbeit mit dem Siegener Tierheim - sorgen wir dafür, dass diese wild lebenden Katzen und Kater mit Futter versorgt sind, sei es durch Einrichtung einer von uns getragenen Futterstelle oder auch einfach durch die Unterstützung tierlieber Anwohner.

Jungtiere werden von uns eingefangen, in unseren privaten Pflegestellen untergebracht, gepflegt, wenn nötig medizinisch behandelt und nach einiger Zeit an verantwortungsbewusste KatzenfreundInnen vermittelt. Die ehrenamtliche Tätigkeit als Pflegestelle bedeutet zumeist einen nicht unerheblichen Einschnitt in den Alltag des aktiven Mitglieds: die Kleinsten brauchen im Extremfall alle 2,5 Stunden Nahrung (auch nachts!); viele Katzenkinder leiden unter Parasitenbefall (Milben, Flöhe o.ä.) oder sind ernsthaft krank, was häufige Fahrten zum Tierarzt nötig macht; und auch die Vermittlung ist nicht immer einfach, da es gilt, die richtige Katze zum Menschen zu finden. So sollte etwa eine extrem anhängliche und nicht durchsetzungsfähige Katze nicht bei sehr lebendigen Kleinkindern ein Zuhause finden.

Es existieren auch noch andere "Bedingungen", die auch dazu führen, dass uns nicht jede(r) in der Lage erscheint, einer Katze ein gutes Heim zu bieten. Einer Katze sollte z.B. nicht in unmittelbarer Nähe einer stark befahrenen Straße Freilauf gewährt werden, da sie sich im Unterschied zum Hund nicht verlässlich dazu erziehen lässt, nur in eine Richtung vom Haus weg zu laufen. Andererseits wollen wir auch nicht, dass eine Katze ohne Gesellschaft eines Artgenossen ein dürftiges Dasein in einer Wohnung fristet. KatzenfreundInnen aus dicht besiedelten Gebieten legen wir daher ans Herz, zwei Katzen aufzunehmen. Andernfalls ist die Vermittlung einer Wohnungskatze beim Katzenschutz-Verein Siegen e.V. nicht möglich. Immerhin wurden auf diese Art und Weise im Jahr 2001 etwa 180 Katzen vermittelt. Auch nach der eigentlichen Vermittlung einer Katze ist unsere Arbeit noch nicht getan, denn im Vermittlungsvertrag sind weitere Bedingungen festgehalten, allen voran die Pflicht, die Katze im entsprechenden Alter kastrieren zu lassen und uns eine tierärztliche Bescheinigung darüber zuzusenden. Dies wird im Abstand weniger Wochen sehr genau verfolgt und wenn nötig auch mit allen legalen Mitteln eingefordert.

Nicht zuletzt sieht sich der Katzenschutz-Verein Siegen e.V. als Ansprechpartner und Anlaufstelle bei allen Angelegenheiten und Notfällen rund um die Katze. So wurde z.B. - nach dem Anruf einer aufmerksamen Nachbarin - eine kleine Katze aus der Wohnung ins Ausland geflüchteter Krimineller mit Hilfe von Polizei und Feuerwehr befreit und vor dem Verdursten gerettet; oder eine zwar kastrierte, aber völlig haarlose Katze mit der Diagnose "Nahrungsmittelallergie" vor dem sicheren Tod bewahrt. Außerdem stehen wir mit Rat und Tat jeder/m zur Seite, die/der einen kompetenten Partner in puncto Katze sucht, z.B. durch Beratung in Sachen Impfungen, artgerechte Haltung und Ernährung, Parasitenbekämpfung etc.

Obwohl alle aktiven Mitglieder des Katzenschutz-Vereins Siegen e.V. ehrenamtlich, also unentgeltlich, arbeiten, kostet konsequent durchgeführter Tierschutz viel Geld! Da wir eine Tierschutzorganisation ohne öffentliche Bezuschussung sind und uns lediglich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzieren, sind wir auf die Hilfe von KatzenfreundInnen angewiesen. Wir freuen uns jederzeit über eine Geld-, Futter- oder auch Sachspende, denn mehrmals jährlich organisieren wir die Teilnahme an Flohmärkten, wo durch den Verkauf von allerlei Gesammeltem dem Verein eine zusätzliche Einnahmequelle beschert wird - eine ideale Möglichkeit, endlich den überfüllten Speicher zu entrümpeln! Oder Sie unterstützen uns durch eine Mitgliedschaft und helfen so einer oder vielleicht mehreren Katzen ein liebevolles Zuhause zu geben oder eine wild lebende Katze zu kastrieren. Über unsere Aktivitäten werden sie dann auf der jährlichen Jahreshauptversammlung sowie in gelegentlichen Rundschreiben informiert.

Selbstverständlich suchen wir auch immer aktive Mitglieder, die gemeinsam mit uns diese oft anstrengende, aber sehr erfüllende Aufgabe mittragen.

Die Katze kann nicht in Worten DANKE für Fürsorge und gute Behandlung sagen. Doch die Freude, die sie durch ihre freiwillig geschenkte Zuneigung und ihr zufriedenes Schnurren gibt, ist für jede(n) KatzenliebhaberIn schon Dank genug.

Achten Sie auch auf unsere Anzeigen unter der Rubrik Tiermarkt in der Siegener Zeitung !